Heimatverein Visbek lädt ein zum Tag des offenen Denkmals in Engelmannsbäke

-Vorgestellt werden der Landgasthof Engelmann von 1804 und der „Visbeker Opfertisch“-

Von Bernd Koopmeiners

Der Heimatverein Visbek beteiligt sich seit vielen Jahren mit ausgewählten Objekten am bundesweit ausgelobten „Tag des offenen Denkmals“. Das erste vorgestellte Denkmal in der Gemeinde war am 10. September 1995 der „Visbeker Opfertisch“ in Engelmannsbäke. Bezirksarchäologe Dr. Jörg Eckert, Oldenburg, hatte die Führungen übernommen.

Ebenfalls in Engelmannsbäke sind am Sonntag, 10. September 2023, von 14.00 bis 18.00 Uhr, Jung und Alt beim Landgasthof Engelmann und beim „Opfertisch“ herzlich willkommen. Das diesjährige Motto lautet: „Talent Monument-Vorhang auf für alle Denkmal-Talente“; diese Attribute gelten auch für das historische Fachwerkgebäude „Niedersachsenhaus“ von 1804 beim Landgasthof Engelmann und für den vor ca. 5000 Jahren errichteten „Visbeker Opfertisch“.

Johann Engelmann wird 1501 und 1545 als Hofbesitzer erwähnt; ihm folgte 1594 Hermann Engelmann. Der Vollerbe Johann Heinrich Engelmann ist auf den ältesten Grundstückskarten der Bauerschaft Endel (von 1839) eingetragen. Die Zehntpflicht beim Gut Höven wurde am 15. Februar 1844 abgelöst.

Das älteste Gebäude auf der Hofstelle Engelmann trägt an der Ostseite mit der Jahreszahl „Anno 1695“ die Inschrift: „Jesu mein Trost, Hülf und Zier, Mein Haus und Herd steht offen Dir. Ach komme kehre mit Deinem Segen ein, so werde ich reich und selig sein. Gott allein die Ehr sonst niemand mehr, wer Gott vertraut, hat wohl gebaut im Himmel und auf Erden“. Das Bauernhaus mit Niedersachsengiebel an der Südseite trägt am Türsturz die Inschrift: „Harm Hinrich Engelmann und Katharina Maria Engelmann geborene Grave haben lassen bauen den 4. Junius Anno 1804“.

Auf dem Hof Engelmann wurde dem Pächter Clemens Wigger am 04. Juni 1913 in der von ihm erbauten „Sommerfrische“ vom Großherzoglichen Amt in Vechta die Konzession für eine unbeschränkte Schankwirtschaft erteilt; ab 1930 wurde die „Sommerfrische“ als Restaurant ausgebaut.

Beim Hof Engelmann war eine Weide vom 17. Juli 1955 bis 1969 Austragungsort für die vom Reiterverein Visbek veranstalteten Pferdeleistungsschauen und Pferderennen. Der Landgasthof Engelmann wird von Ralph und Sandra Engelmann geführt und ist beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Familien, Vereine, Betriebe, Gesellschaften, Schulklassen und Naturfreunde.

Engelmannsbäke ist eines der bekanntesten Ausflugslokale im Oldenburger Münsterland. Der prähistorische „Visbeker Opfertisch“, eine markante Großsteingrabanlage, gelegen beim Landgasthof Engelmann, erhielt die Bezeichnung „Heidenopfertisch“ im 19. Jahrhundert.Vor mehr als 5000 Jahren haben frühe Ackerbauern und Viehzüchter („Trichterbecherkultur“) mehrere Megalithgräber, u. a. den „Opfertisch“ und den „Visbeker Bräutigam“ errichtet. Seit vielen Generationen gehörte der Opfertisch dem Besitz des Zellers Engelmann. Im Jahre 1847 erwarb das Großherzogtum Oldenburg das Großsteingrab durch Ankauf für 200 Reichstaler und stellte das Visbeker Wahrzeichen unter Denkmalsschutz. Archivar Franz-Josef Debbeler und Bernd Koopmeiners haben für den Heimatverein einen informativen Flyer vorbereitet; ausgewählt wurden auch historische Fotos vom Landgasthof und vom „Opfertisch“. Gästeführerin Ulrike Bei der Hake wird über den „Opfertisch“ in Engelmannsbäke informieren. Die Teilnahme am Tag des offenen Denkmals ist kostenfrei; Parkplätze sind vorhanden. Im Landgasthof werden Kaffee und Kuchen angeboten.

Beim Landgasthof Engelmannsbäke wird das historische „Niedersachsenhaus“ von 1804 mit ehemaligem Dreschturm vorgestellt.

Der prähistorische „Visbeker Opfertisch“ in Engelmannsbäke gehört zu den Steinzeitzeugen an der „Straße der Megalithkultur“

Fotos: Franz-Josef Debbeler